Mittwoch, 30. November 2016

An alle LeserInnen der Gemeindebibliothek Kahl

Am Wochenende tauchte das Problem auf: Alle Leser der Gemeindebibliothek Kahl können sich derzeit nicht bei e-medien-franken einloggen, weil der Rechner der Bücherei in Kahl von einem Hackerangriff betroffen ist.

Dienstag, 29. November 2016

Spielerisches

Quelle: PayPal
Der Zahlungsdienstleister PayPal hat's untersucht: für Computerspiele wird ungleich mehr Geld ausgegeben als für E-Books. Ein Riesengeschäft also, wie ein Blogartikel von e-book-news.de konstatiert: "Games schlagen E-Books: Ausgaben für’s Spielen im Schnitt 3,4 mal höher"... in Deutschland sogar viermal höher!

- Was kein Wunder ist, wenn man die Preise von Computerspielen und E-Books miteinander vergleicht. Allerdings geht es auch anders: in Großbritannien und Japan wird die digitale Lektüre dem Gaming vorgezogen, so die Untersuchung.

Sonntag, 27. November 2016

Sauber!

"Erstes mobiles Lesegerät mit Blauem Engel: Fairphone 2 erhält Umweltzeichen" berichtet der e-book-news-Blog - ein Gerät, das als „weltweit erstes ethisch korrektes, modulares Smartphone“ (Herstellerangabe) im Oktober vom Bundesumweltminsterium ausgezeichnet wurde.

Schade, betont der Blogkommentar, dass es noch keinen einzigen (!) E-Reader gibt, der die Anforderungen des "Blauen Engels" erfüllt - das wäre doch was, nachdem den E-Book-Reader-Herstellern in letzter Zeit die Ideen für Neues ein wenig ausgegangen sind.........

Freitag, 25. November 2016

Besser biegen mit dem Boyue-Reader

Hierzulande weniger bekannt sind die Lesegeräte des chinesischen Herstellers Boyue. Derzeit bringt die Firma eine aktualisierte Palette seiner Android-Reader auf den Markt mit Größen zwischen 6'' und 10,3''. Am spannendsten verspricht das große Gerät (T103) zu werden, das ein hochflexibles Gehäuse bekommen soll. Hier ist allerdings der Entwicklungsprozess noch nicht abgeschlossen, berichtet die Plattform lesen.net.

Donnerstag, 24. November 2016

Tolino Update mit Rückgabe am Reader steht zur Verfügung

Das Update der Tolino Software auf Version 1.9 steht jetzt auch für ältere Geräte zur Verfügung. Die schönste Neuerung ist die Möglichkeit, aus der Onleihe geliehene eBooks direkt auf dem Gerät zurückzugeben. Dafür muss nur länger auf das Coverbild gedrückt werden, bis ein Auswahlmenü erscheint. Dort wählt man "Zurückgeben", schon ist das eBook auch in der Onleihe zurückgegeben und gleichzeitig auf dem Gerät gelöscht.


Auch schön, geliehene Titel sind jetzt eindeutig mit einer Banderole auf dem Cover als geliehen gekennzeichnet und die verbleibende Leihzeit wird angezeigt.


Über weitere Neuerungen die das Update mitbringt, berichtet papierlos-lesen.net.

Mittwoch, 23. November 2016

Verlage, hört die Signale...

Auch wenn die Verlage "not amused" sind: der Europäische Gerichtshof hat festgestellt, dass rechtmäßig heruntergeladene E-Books genauso verliehen werden dürfen wie gedruckte Literatur! Das deutete sich im Sommer bereits an und bestätigt sich nun im Gerichtsurteil. Freilich muss dabei dem Urheberschutz Genüge getan werden, wie die Urteilsbegründung darlegt: "[...] wenn dieses Verleihen so erfolgt, dass die in Rede stehende Kopie auf dem Server einer öffentlichen Bibliothek abgelegt ist und es dem betreffenden Nutzer ermöglicht wird, diese durch Herunterladen auf seinem eigenen Computer zu reproduzieren, wobei nur eine einzige Kopie während der Leihfrist heruntergeladen werden kann und der Nutzer nach Ablauf dieser Frist die von ihm heruntergeladene Kopie nicht mehr nutzen kann." Diese Bedingung erfüllen wir von e-medien-franken genauso wie alle anderen Öffentlichen Bibliotheken.


Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) begrüßt das Urteil: es schafft ein gutes Stück Rechtssicherheit für unsere Arbeit und beendet hoffentlich die Praxis, Bibliotheken von einzelnen Verlagsangeboten generell auszuschließen... Freilich bleibt einiges noch vom nationalen Gesetzgeber zu regeln, so müssen natürlich auch die Autoren und Rechteinhaber vom E-Book-Verleih profitieren, wie dies mit der sogenannten "Bibliothekstantieme" auch bei den Printausgaben gewährleistet ist. Hoffentlich braucht der Vorwahl-Gesetzgeber dazu nicht mehr allzu lange!

Montag, 21. November 2016

Tolino Vision 4 HD im Test

Der Tolino Vision 4 HD soll im Bett jetzt eine besonders gute Figur machen. Denn als erster Sechs-Zoller und als erst zweiter eBook Reader überhaupt (nach dem Kobo Aura One) verfügt das Top-Modell der großen deutschen Buchhändler über einen dedizierten Nachtmodus mit reduziertem Blaulicht. Was der taugt und was es sonst so Neues gibt? Ein Testbericht incl. Video nachzulesen bei lesen.net, bei e-book-news.de, bei ebook-fieber.de, bei allesebook.de und papierlos-lesen.de.

Eine schöne Neuerung hält der Tolino Vision 4 HD für Onleihe Nutzer bereit. Ausgeliehene Medien sind mit einer Banderole gekennzeichnet und können direkt vom eBook Reader zurückgegeben werden. Ältere Tolino Reader erhalten diese Funktion Anfang 2017, wenn die Firmware 1.9.2 für alle Geräte verfügbar wird.

Samstag, 19. November 2016

Die Nummer Eins? Kobo Aura One im ersten Test

Wie schon im Sommer gemeldet, verpasste Kobo zwei Jahre nach dessen erstem Erscheinen dem Großreader Aura One ein Lifting. Die Seite eBook-Fieber.de hat ihn als erste getestet und kommt zum Ergebnis: "Groß, wasserdicht und fast der perfekte eReader". Knapp über 250 € müssen Käufer dafür hinlegen, erhalten dann aber auch ein leichtes Gerät mit 7,8''-Display, automatischer Helligkeitsregelung und guter Internettauglichkeit. Dafür braucht das Gerät aber auch ordentlich "Futter": wöchentliches Aufladen sei vorzusehen...

Donnerstag, 17. November 2016

Märchenmäuse

Herbstzeit ist Märchenzeit! Kinder können sie Märchen auf ganz neue Art erzählen lassen - mit den Märchenmäusen. Hier sind zwei bekannte und ein eher unbekanntes Märchen der Brüder Grimm.Einfach mal reinhören:

Märchenmäuse erzählen - Das tapfere Schneiderlein     Die Märchenmäuse erzählen - Tischlein, deck dich!      Die Märchenmäuse erzählen von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen

Dienstag, 15. November 2016

neu bei e-medien-franken +++ neu bei e-medien-franken +++ neu bei e-medien-franken +++

 In den nächsten Tagen gibt es einige Neuerungen bei e-medien-franken, die Ihnen die Bedienung weiter erleichtern sollen:
  • Anstelle des Bibliothekskorbs bekommen Sie jetzt gleich die Option „Jetzt ausleihen“ angezeigt - ein Klick weniger!
  • Die Formatwahl und die Auswahl der Leihfrist erfolgen auf der Titeldetailseite. 
  • Ist das Maximum an Ausleihen bzw. Vormerkungen erreicht, erscheint auf der Detailseite gleich der Hinweis „Maximale Ausleihen/ Vormerkungen erreicht“. 
  • Bei der Trefferliste ist ein Sprung auf die letzte Seite jetzt möglich - Sie können damit Ihr Suchergebnis auch "von hinten aufrollen". 
  • Und Sie können die Anzahl Treffer, die pro Seite angezeigt werden sollen, jetzt selbst festlegen: 10, 20, 50, 70, 10....

Etwas Warmes...

Draußen wir es kälter, da freut man sich auf ein warmes Essen, das ruhig auch mal etwas deftiger sein darf. Hier sind die Rezepte!

Mmh, Eintopf      Suppen      Echt Winterküche      Guten Appetit!

Sonntag, 13. November 2016

Schon gesehen - den Weihnachts-Button?

Haben Sie ihn schon entdeckt? Unser Weihnachts-Button links unter dem Hilfe-Knopf bringt sie sofort zu unserer Auswahl von weihnachtlichen Hörbüchern, Romanen, Kinder- und Sachbüchern. Und so langsam wird's ja auch Zeit, mit den Vorbereitungen anzufangen....

Freitag, 11. November 2016

Ein Festival des E-Books

Im Juni dieses Jahres fand in Berlin das erste Festival rund ums E-Book statt - darin
"tauschten sich die führenden Köpfe der deutschsprachigen E-Book-Szene über ihre aktuellen Fragestellungen und Lösungsansätze aus." Die Besucher erlebten ein überaus informatives Barcamp und eine Lesenacht, die "digitale Literaturformen und Ästhetiken und neue Präsentationsmöglichkeiten in den Mittelpunkt" stellte - eine Veranstaltung also fernab von Literaturritualen und -routinen!

Eine Dokumentation dazu gibt einen kleinen Eindruck von der Themenvielfalt wieder, selbstverständlich als (kostenloses!) E-Book:
Besonders spannend darin sind neun Berichte von bekannten E-Book-Vermittlern zum Thema "Mein erstes E-Book". Insgesamt: ein unverzichtbares E-Book - wenn frau oder man auf dem Laufenden bleiben möchte beim Thema E-Books!

Mittwoch, 9. November 2016

Nutzung von E-Books bleibt stabil

Bitkom-Studie: Jeder vierte liest digitale Bücher – wie in den beiden Vorjahren
Das geht aus einer repräsentativen Umfrage unter 2.171 Personen ab 14 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom hervor. Demnach lesen vor allem die Jüngeren digitale Bücher: 36 Prozent der 14- bis 29-Jährigen nutzen E-Books. Unter den 30- bis 49-Jährigen sind es 30 Prozent und unter den 50- bis 64-Jährigen 23 Prozent. In der Altersgruppe ab 65 Jahren liegt der Anteil der E-Book-Nutzer nur bei 7 Prozent. „Die Nutzung digitaler Bücher in Deutschland stagniert – trotz innovativer Nutzungsmodelle und einer steigenden Verbreitung mobiler Lesegeräte“, sagte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse. „Der E-Book-Markt braucht neue Impulse, um wieder in Fahrt zu kommen.“ So könnte die Angleichung der Mehrwertsteuersätze für E-Books und gedruckte Bücher den Verlagen mehr Spielraum bei der Preisgestaltung geben.
Nach den Ergebnissen der Studie sind in diesem Jahr erstmals E-Reader das bevorzugte Lesegerät.
Weitere interessante Fakten und Zahlen auch über das veränderte Informationsverhalten vieler Leser findet ihr unter bitkom.org

Montag, 7. November 2016

WISO - weshalb - warum...

Das ZDF-Wirtschafts- und Verbrauchermagazin hat nach den Gründen für Papierbuchnutzung gefragt:



Wir fragen: Warum "nur" 24% - ein Viertel der Deutschen als E-Book-Leser ist so wenig nun auch nicht, zieht man vor allem noch alle ab, die überhaupt keine Bücher lesen...

Wir finden: Für das Gefummel mit dem D(igital)R(ights)M(anagement) sind 25%, die E-Books zu kompliziert finden, gar nicht so viel...

Wir überlegen: Ist die "sinnliche Wahrnehmung" in den meisten Fällen nicht schlicht "Gewohnheit"? Denn die Zahl der handwerklich richtig gut gemachten Bücher, die ein sinnliches Bucherlebnis nicht nur versprechen, sondern auch halten ist verschwindend gering...

Wir geben zu denken: Die Anzeige auf einem E-Book-Reader ist nicht mit der eines Bildschirms zu vergleichen...

Wir beruhigen: Es muss ja auch wirklich niemand partout E-Books lesen!

Samstag, 5. November 2016

Ein erster Test zum Kobo Aura Edition 2

Im Blog PAPIERLOS LESEN findet sich ein erster "Testbericht Kobo Aura Edition 2". Dessen Fazit: es ist ein solider Mittelklassereader mit Stärken und Schwächen. Als Fazit bleibt aber auch, wie an dieser Stelle schon beschrieben: es ist ein Rückschritt gegenüber dem Kobo Glo HD, dessen Verkauf eingestellt wurde.

Donnerstag, 3. November 2016

e-medien-franken bezieht Stellung

Nach dem Protest des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv) haben auch die Verbundbibliotheken von e-medien-franken einstimmig ihren Unmut darüber bekundet, dass uns einzelne Verlagsgruppen nur noch E-Books zu deutlich höheren Preisen und zu sehr geringen Nutzungszahlen anbieten. Nachdem wir unsere Anschaffungen aus Steuermitteln finanzieren und höhere Einkaufspreise die Zahl der Neuerwerbungen deutlich reduzieren würden, werden wir vom Kauf dieser Verlagsprodukte absehen. Hier der Text unserer Stellungnahme:


Stellungnahme des Verbundes e-medien-franken zum vom divibib mit den Verlagsgruppen Holtzbrinck und Bonnier ausgehandelten Lizenzmodell

Wir als Verbund e-medien-franken schließen uns der Vorgehensweise mehrerer anderer Verbünde an und werden ebenfalls keine E-Books der obengenannten Verlagsgruppen erwerben. Wir bedauern dies einerseits sehr, da es sich um Medien handelt, die wir - weil ausleihstark und nachgefragt - gerne in unserem Bestand anbieten würden, sehen uns aber nicht in der Lage und willens, die uns dadurch vorgegebenen Konditionen (2,5 facher Preis für maximal 52 Ausleihen oder maximal 4 Jahre Nutzung) zu akzeptieren.
Wir fürchten vielmehr, dass andere Verlage diese Vorgaben für richtungsweisend halten und ihre Lizenzbedingungen entsprechend anpassen.
Dieser Vorgehensweise sind wir als Verbund finanziell nicht gewachsen.
Vielmehr wäre es nötig, die Bibliotheken rechtlich besser zu stellen als bisher und den Zugang zu E-Medien und ihre Verfügbarkeit in Bibliotheken durch eine eindeutige gesetzliche Regelung für das Verleihen von E-Books zu stärken, da E-Books - anders als gedruckte Bücher - nicht im Buchhandel zum Endkundenpreis gekauft werden können.
Wir wünschen uns als Bibliotheken deutlich bessere Konditionen beim Erwerb digitaler Medien und wünschen uns ausdrücklich weitergehende Verhandlungen der DiViBib mit den lizenzgebenden Verlagen, die stärker die Wünsche der Bibliotheken mit einbeziehen.

Dienstag, 1. November 2016

Koalitionsvertrag jetzt erfüllen!

Der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) bekräftigt in einem Schreiben an alle Bundespolitiker die Notwendigkeit, das Urheberrecht auch für E-Books gesetzlich zu regeln - wie es im Koaltionsvertrag eigentlich vorgesehen ist.

Schon seit langem beklagen Bibliotheken, dass deren Bestandsaufbau bei E-Medien vom Gutdünken
der Verlage abhängig ist: Weil einige Verlage sich weigern, eine Ausleihlizenz für einzelne Titel oder gar die gesamte Verlagsproduktion zu vergeben, dürfen die Öffentlichen Bibliotheken so manchen aktuellen Buchtitel überhaupt nicht als E-Book anbieten.

Eine aktuelle Entwicklung bereitet uns weitere Sorgen: Zwei Verlagsgruppen verlangen für Ihre E-Books von den Bibliotheken den zweieinhalbfachen Ladenpreis ... und das für maximal 52 Ausleihen! Die erst kürzlich beschlossene Preisbindung soll nach Ansicht dieser Verlage also nur in eine Richtung gelten -  und nach oben ist der Preis offen?

"Diese Lizenzbedingungen erschweren es den Bibliotheken erheblich, ihre Aufgaben als Kulturvermittler und Anbieter aktueller Informationen zu erfüllen", schreibt der dbv. Hier das vollständige Schreiben:

Gesetzliche Regelung für E-Books in Bibliotheken

aus aktuellem Anlass bekräftigt der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) erneut seine Forderung, für den Verleih von E-Books in Öffentlichen Bibliotheken eine entsprechende Änderung des Urheberrechtsgesetzes (UrhG) vorzunehmen. Auch geht es hierbei um die Festlegung einer angemessenen Vergütung. Bislang erfolgt für den Verleih und die Kopie von physischen („körperlichen“) Medien in Bibliotheken die Ausschüttung der sog. „Bibliothekstantieme“ für Autoren (und Verleger) nach einem gesetzlich geregelten Verfahren. Dieses System, das seine rechtliche Grundlage in § 27 des Urheberrechtsgesetzes hat, sollte nach Auffassung des dbv auch auf die elektronischen („nicht-körperlichen“) Werke erweitert werden, so dass die elektronische Ausleihe für alle Beteiligten (Autoren, Verlage, Bibliotheken) adäquat gestaltet werden kann.

E-Books werden für den Einsatz in Bibliotheken nicht „gekauft“, sondern es werden für diese Zwecke von Verlagen nur Nutzungsrechte erworben, sie werden lizenziert, indem Bibliotheken eine Lizenzvereinbarung abschließen. In Deutschland lizenziert und kumuliert u.a. die divibib GmbH für Bibliotheken die E-Books von den Verlagen, lizenziert diese an Bibliotheken und stellt die E-Books auf ihrer eigenen Plattform bereit. Dieses ist das in Deutschland zurzeit meist genutzte Modell für Öffentliche Bibliotheken.

Erstmals konnte die divibib GmbH in diesem Jahr mit den Verlagsgruppen Holtzbrinck und Bonnier E-Book-Lizenzen abschließen. Sie hatte seit mehreren Jahren mit beiden verhandelt, um den Bibliotheken Lizenzen für E-Books dieser Unternehmen anbieten zu können. Dies war ein lang gehegtes Desiderat vieler Bibliotheken, da sowohl Holtzbrinck als auch Bonnier wichtige Publikumsverlage in ihrem Portfolio haben.

Jedoch sehen die nun ausgehandelten Lizenzen vor, dass der Preis, den die Bibliotheken für E-Books dieser Verlagsgruppen zu zahlen haben, um das 2,5fache höher liegt als der Preis für Bibliothekslizenzen anderer Verlage oder für den Endkundenmarkt. Zusätzlich begrenzt die Lizenz die Nutzung durch die Bibliothek für entweder 4 Jahre bzw. maximal 52 Ausleihen. Diese Lizenzbedingungen erschweren es den Bibliotheken erheblich, ihre Aufgaben als Kulturvermittler und Anbieter aktueller Informationen zu erfüllen, da damit die finanziellen Möglichkeiten der Bibliotheken unangemessen strapaziert werden. Diese Bedingungen können nicht mehr im Sinne einer fairen Partnerschaft zwischen Bibliotheken und Verlagsbranche gewertet werden.

Diese von den beiden Verlagsgruppen vorgegebenen erschwerenden Lizenzbedingungen verdeutlichen erneut, dass Bibliotheken ohne gesetzlich geregelte Grundlagen wenig Chancen haben, ihre öffentlichen Aufgaben im Zusammenhang mit dem Verleih von E-Books zu fairen Bedingungen wahrnehmen zu können. So kann gerade angesichts der digitalen Welt der umfassende und freie Zugang zu Informationen nicht mehr gewährleistet werden.

Ohne entsprechende Rechtsgrundlagen, die der dbv bereits seit 2012 fordert, können – so wie in diesem Fall geschehen – Lizenzbedingungen von Verlagsseite einseitig diktiert werden. Bibliotheken müssen nun im Rahmen ihres Bestandsmanagements individuell entscheiden, ob sie diese teuren und restriktiven Lizenzen für ihre Kundinnen und Kunden erwerben wollen und können, oder die E-Books dieser Verlagsgruppen weiterhin nicht zur Verfügung stellen, damit aber ihrem Informationsauftrag nicht in vollem Umfang gerecht werden.

Daher ist leider festzuhalten, dass die in einer Pressemitteilung vom 10.03.2015 geäußerte Erwartung von Staatsministerin Prof. Monika Grütters, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, hinsichtlich einer fairen Lösung im Wege der Selbstregulierung nicht erfüllt wurde. Es sollte von gesetzgeberischer Seite bedacht werden, dass die Lizenzbedingungen dieser beiden Verlage auch auf andere Verlage ausstrahlen könnte.

Im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD vom Dezember 2013 ist verankert, dass die Regierung in dieser Legislaturperiode prüfen wird, „ob den Öffentlichen Bibliotheken gesetzlich das Recht eingeräumt werden sollte, elektronische Bücher zu lizenzieren.“

Wir fordern den politischen Gesetzgeber dringend auf, diese Prüfung vorzunehmen und gesetzliche Regelungen für den Verleih von E-Books in Öffentlichen Bibliotheken zu schaffen.

Bei Fragen oder für weitere Informationen können Sie sich gerne an Frau Schleihagen, Bundesgeschäftsführerin, oder Frau Reip, Referentin für Politische Kommunikation, in unserer Bundesgeschäftsstelle wenden: 030/644 98 99 12/22, schleihagen@bibliotheksverband.de und reip@bibliotheksverband.de.

Mit freundlichen Grüßen

Barbara Lison

Bundesvorsitzende