Dienstag, 24. Juli 2018

Ist die Onleihe von gestern?

Netzpolitik.org hat die Onleihe unter die Lupe genommen und festgestellt "Die Bibliotheken sind noch nicht im Netz angekommen".

Ein großer Kritikpunkt ist die Verwendung von Adobe Digital Editions als Kopierschutz. Ein Punkt, den auch wir Bibliotheken schon lange als ändernswert erkannt hatten, aber abhängig von unserem Softwareanbieter sind. Die Umsetzung eines eigenen Kopierschutzes ist auch kein einfaches Unterfangen. Aber inzwischen gibt hier gute Neuigkeiten, die Divibib arbeitet an einem neuen Kopierschutz, der ab August getestet werden soll und wohl 2019 dann eingeführt wird. Dieser Kritikpunkt ist also erledigt.

Dass aktuelle Titel häufig nicht in der Onleihe zu finden sind, ist eine Entscheidung der Verlage, nicht der Bibliotheken. Wir bekommen Titel nicht immer sofort zum Einkauf für die Onleihe zur Verfügung gestellt, häufig erst mit Verzögerung.

Dass man in der Onleihe auch schon mal auf einen Titel warten und ihn sich vormerken muss, ist schlicht das Wesen einer Bibliothek. Wie auch bei gedruckten Büchern, kaufen wir eine bestimmte Anzahl an eBook Lizenzen ein, sind die alle verliehen, muss der nächste warten. Aber ist das wirklich problematisch? Eine Bibliothek ist kein Flatrate-Anbieter, arbeitet mit ganz anderen Finanzierungsmodellen. Und wer es gar nicht mehr erwarten kann, den neuesten Roman seines Lieblingsautors zu lesen, findet ihn jederzeit im Buchhandel. Bibliotheksnutzer sind sowieso auch diejenigen, die zusätzlich noch viele Bücher kaufen.

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