Montag, 5. März 2018

Was nun Verlage, Teil 1?

Es zeichnete sich bereits in den Quartalsberichten ab: 2017 wurden in Deutschland mehr E-Books verkauft, aber anteilmäßig ging der Umsatz bei E-Books zurück. Will heißen: die E-Book-affinen Leser*innen kauften mehr, aber die Zahl der Käufer*innen sank. So berichtet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in einer Presseinformation.

Intensives Grübeln bei den Verlagen: "Die Branche analysiert derzeit intensiv, aus welchen Gründen und Motiven Käufer abwandern. Ziel ist es, Käufer für das gedruckte wie digitale Buch zu begeistern und zurückzugewinnen.“ (Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.)

Wie wär's mal, die Absatzpolitik für E-Books zu überdenken?
Denn deren Leser*innen fragen sich immer noch, warum sie für die virtuelle Lektüre einen nur geringfügig niedrigeren Preis zahlen müssen als für das gedruckte Exemplar - wo doch Druck, Bindekosten, Lagerung und Zwischenhandel entfallen ... und Käufer*innen anderer Länder sich über einen deutlich größeren Preisnachlass freuen können! (Wundersamerweise ist dort dann auch der E-Book-Absatz deutlich höher...)

Wie wär's mal, die Verkaufspolitik gegenüber Bibliotheken zu überdenken? 
- Für mancher Bestseller bekommen wir keine Ausleihlizenz!
- Manche E-Medien kosten uns das Zweieinhalbfache!
- Und neuerdings wollen Random House, Holtzbrinck u.a.uns Neuerscheinungen erst bis zu einem Jahr nach Erscheinen zur Verfügung stellen!

"Zahlreiche Studien belegen, dass die Bibliotheksleser von gestern die Buchkäufer von heute sind. Sehr viele E-Book-Käufer/Leser haben ihre ersten Versuche mit E-Books über die 'Onleihe' der Bibliotheken gemacht. Wenn aber rechtliche Hürden das E-Book-Angebot der Bibliotheken unnötig erschweren, ist eine zukunftsweisende Leseförderung auch mit digitalen Medien nicht möglich. Langfristig brechen dann den Autoren und Verlagen die Leser von morgen weg."


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