Mittwoch, 18. Mai 2016

Typ greift Windmühlen an. Außerdem ist er verrückt.

Die Plattform lesen.net berichtet von Untersuchungen großer E-Book-Anbieter über das Leseverhalten ihrer Käufer: "Wie beliebte eBooks gelesen werden (und wie nicht so beliebte)". Der Artikel enthält erschreckende Zahlen - abgesehen von der Tatsache, wie offen elektronisches Leseverhalten nachprüfbar ist:
  • 40% der heruntergeladenen E-Books werden überhaupt nicht gelesen;
  • Dreiviertel aller Leser haben zu 95% ihre E-Books nicht zuende gelesen;
  • der Leseabbruch bei Frauen erfolgt zumeist nach 50 - 100 Seiten, bei den Männern schon nach 30 - 50 Seiten.
Interessant wäre es, dem die Zahlen der Printlektüre entgegenzusetzen - nur liegen dazu keine Erkenntnisse vor. Denn es ist durchaus fraglich, ob es sich hierbei um ein reines E-Book-Phänomen handelt. Am ehesten mag es auf billige oder gar kostenlose E-Books zutreffen. Die Motivation, zu Ende zu lesen, steigt sicher mit dem Kaufpreis. Buchverlage richten nach den neu gewonnenen Lektüredaten ihre Marketingstrategie aus: welche Titel lohnt es zu bewerben, welche nicht.

Hoffen wir nur, dass diese Untersuchungsergebnisse nicht dazu führen, dass Verlage gravierenden Einfluss auf literarische Werke nehmen, Romane künftig auf Tweetumfang heruntergekürzt werden, wie es der kanadischer Zeichner John Atkinson persifliert hat: "Mann gegen Wal. Wal gewinnt" ;-)

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