Sonntag, 13. Mai 2018

Lesetipp: "Das Floß der Medusa" von Franzobel

Dieser historische Roman des populären, aber auch polarisierenden österreichischen Schriftstellers Franzobel ist eine Wucht und geht mit seiner Intensität weit über die übliche Art historischer Romane hinaus.

Das Floß der Medusa
Zum Inhalt:
18. Juli 1816: Vor der Westküste von Afrika entdeckt der Kapitän der Argus ein etwa zwanzig Meter langes Floß. Was er darauf sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: hohle Augen, ausgedörrte Lippen, Haare, starr vor Salz, verbrannte Haut voller Wunden und Blasen ... Die ausgemergelten, nackten Gestalten sind die letzten 15 von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa zwei Wochen auf offener See überlebt haben. Da es in den Rettungsbooten zu wenige Plätze gab, wurden sie einfach ausgesetzt. Es kam zu grauenhaften Szenen der Brutalität bis hin zum Kannibalismus.
 
Diese historisch belegte Geschichte bildet die Folie für Franzobels epochalen Roman, der in den Kern des Menschlichen zielt. Wie hoch ist der Preis des Überlebens? Der detailgenaue, bis zur Unerträglichkeit realistische und literarisch absolut überzeugende Roman hinterfragt die Grenzen menschlicher Zivilisation. Ein Buch, das fesselt und bewegt und das man so schnell nicht mehr vergessen wird. 
 

 

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